In meinen Augen liegt das Problem nicht hinter der Idee "Hc Thurgau", welche weiterhin eine Chance hat zu überleben, sondern verteilt sich auf 3 "Teilbereiche":
1. Nachwuchssituation
Derzeitig beginnen die kleinen meistens bei dem in ihrer Nähe angesiedelten Verein(Frauenfeld,Weinfelden,Romanshorn,Kreuzlingen). Diese Aufteilung mit 4 Vereinen deckt den Kanton so gut wie flächendeckend ab und für jeden interessierten Jugendlichen gibt es einen Verein in der Nähe. War es früher, heisst als ich noch im Nachwuchs spielte(grob gesagt um das Jahr 2004), so dass ab dem Minialter die "Aufteilung" begann. Wer es schaffte wechselte zum Hc Thurgau Nachwuchs(welcher jedoch auser dem Namen nichts mit dem von Felix Burgener geführten NLB Verein etwas zu tun hatte) nach Romanshorn und genoss dort eine Ausbildung auf technisch höchstem Niveau, in den höchsten Spielklassen der jeweiligen Nachwuchskategorie(Mini Top sowie Novizen Elite). Hatte man diese 4 Jahre hinter sich, stand man vor dem nichts in der Ostschweiz. Eine Mannschaft welche auf ähnlich hohem Niveau an der Junioren Meisterschaft teil nahm gab es nicht, man war gezwungen zu einem anderen Verein zu wechseln(notabene ausserhalb des Kantons). Jegliche jungen Spieler gingen verloren, dies hat sich zwar mittlerweile grossteils erledigt, da man wieder im Besitz einer Elite B Mannschaft ist. Das Problem liegt jedoch weiterhin bei der emotionalen Bindung an den Verein. Die kleinen spielen Bambini/Piccolo für die jeweiligen Vereine haben dann die Möglichkeit für die Moskito A sowie Mini A und Novizen A des HCT zu spielen. Nur sollte es eigentlich nicht das Ziel sein dass unter dem Namen HC Thurgau auch die besten Nachwuchsteams des Kantons antreten? Sollte, ist aber nicht so. Die Mini Top sowie Novizen Elite Mannschaften der Pikes spielen auf einem ganz anderen Niveau. Die Spieler, welche zudem nun bereits oft im Moskito alter nach Romanshorn wechseln, kriegen erst gar nie eine emotionale Bindung an "den Verein" des Thurgau. Angeblich gibt es Pläne die eine Mini Top sowie Novizen Top Mannschaft des HCT vorsehen(weiss nicht ob diese noch aktuell sind). Wer sich mit der Situation beschäftigt hat, weiss das ganz einfach nicht genügend Spieler vorhanden sind für 2 weitere Teams auf hohem Niveau. Bevor man überhaupt daran denkt den HCT wieder in der NLB zu etablieren muss hier dringen eine Lösung gefunden werden, denn das grosse Geld wie bei anderen Vereinen um sich ein Team zusammen zukaufen hat man nicht und wird man wohl auch nie haben.
Lange Rede kurzer Sinn:
Die Herren in den oberen Etagen müssen sich wieder an einen Tisch setzen und disskutieren. Egoistische Kurse wie sie einerseits aus Romanshorn, einerseits aus Weinfelden/Kreuzlingen und auch aus Frauenfeld gefahren werden, führen nur dazu dass das Thurgauer Eishockey komplett untergeht!
2. sportliche Konkurrenzfähigkeit
Wenn man die Spieler, die zweifelsohne vorhanden wären im Nachwuchs, an den Verein binden möchte, muss man ihnen auch eine sportliche Perspektive bieten können und attraktiv ist ein Team wie es unseres derzeitig darstellt definitiv nicht. Klar hängt sportliche Konkurrenzfähigkeit auch mit Geld ausgeben zusammen. Mag sein dass dieses nicht im Überfluss vorhanden ist, andere NLB Vereine bringen jedoch mit kleinem Budget auch Teams aufs Eis welche mithalten können in der Liga.
3. wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit
Das es finanziell nicht läuft, liegt wohl hauptsächlich auch am fehlenden sportlichen Erfolg. Ich bin mir fast sicher dass im Kanton immernoch die Leidenschaft versteckt ist wie in der "Gründungszeit" des HCT und den nachfolgenden Jahren mit gefüllter Gütti. Nur wird diese kaum wieder zum leben erweckt wenn man Spiel für Spiel, Woche für Woche am Ende der Tabelle zu finden ist und kontinuierlich verliert. Für Sponsoren ist der HCT auch nicht wirklich attraktiv wenn die eigene Werbung pro Spiel gerade mal 600-900 Nasen zu gesicht bekommen.
Ich möchte hiermit keineswegs die Arbeit die viele im Hintergrund abliefern kritisieren, jedoch trotzdem zum nachdenken anregen ob das Problem vielleicht an einem ganz anderen Ort liegt, als nur dem sportlichen "untergang" der 1. Mannschaft. Denn solange der Kanton zerstritten ist und nicht geschlossen hinter dem Verein steht, kann man es auch gleich ganz lassen anstatt unnötig Zeit und Geld zu verschwenden.