HC Thurgau: Tauziehen um Nico Lehmann, Playoff-Topskorer des HCT
Tauziehen um Nico Lehmann: Verliert der HC Thurgau seinen Playoff-Topskorer?
Thurgaus talentierter Center Nico Lehmann ist auf dem Absprung. Aber nicht etwa in die National League oder zu einem Spitzenklub der Swiss League. Das wirft die Frage auf, wie attraktiv der HC Thurgau noch ist.
Das Saisonabschlussfest ist jeweils die Gelegenheit des HC Thurgau und dessen Fans, die Trainer und Spieler zu verabschieden, die nächsten Winter nicht mehr für den Swiss-League-Klub aus Weinfelden antreten werden. Und es ist zu befürchten, dass die Thurgauer am kommenden Freitag im Thurgauer Dörfli auch ihren Playoff-Topskorer Nico Lehmann verabschieden müssen.
Hinter den Kulissen tobt ein Tauziehen um den talentierten Stürmer, der sowohl als Center wie auch als Flügel eingesetzt werden kann. Auf der einen Seite reisst der HC Thurgau am Seil. Er weiss nur zu gut um die wertvollen Dienste des 22-jährigen Bruders von Neo-Nationalspieler Marco Lehmann.
Gerade im verlorenen Playoff-Viertelfinal gegen Olten zeigte sich Nico Lehmann als grosse Stütze im Angriff, war beim unglücklich verlorenen dritten Spiel (3:4 n.V.) an allen drei Treffern der Thurgauer entscheidend beteiligt. Er könnte der letzte verbliebene Spieler aus dem aktuellen Kader sein, den der HCT prioritär weiterverpflichten will.
Ungewissheit bezüglich Trainer hilft Thurgau nicht
Auf der anderen Seite des Seils zieht nicht etwa ein Spitzenteam der Swiss League oder gar ein National-League-Team wie man vermuten könnte. Es ist: der EHC Winterthur. Thurgaus Erzrivale soll sich angeblich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Lehmann befinden. Das dürfte dem HCT bei einem allfälligen Verlust von Lehmann noch mehr weh tun als der Transfer an sich.
Nico Lehmann (links) wird nach dem dritten Playoff-Spiel gegen den EHC Olten als bester Spieler des HC Thurgau ausgezeichnet.
Marc Schumacher/Freshfocus
Denn das Tauziehen um Nico Lehmann kann auch stellvertretend für die Frage betrachtet werden, ob der HC Thurgau noch attraktiv genug ist, um einen Spieler solchen Formats bei sich zu halten. Oder ob die Thurgauer diesbezüglich vom EHC Winterthur schon überholt worden sind. Es ist sicher kein Vorteil für den HCT, dass bezüglich kommender Saison noch nichts zum neuen Trainer bekannt ist, die Spieler auf dem freien Markt also nicht wissen, auf wen sie sich bei Thurgau einlassen müssten. Dies ganz im Gegensatz zum EHC Winterthur, wo mit Frédéric Rothen und Assistent Adrian Wichser ein aufstrebendes Schweizer Trainerduo am Werk bleibt.
Auch scheint die neue Strategie des HCT mit dem angekündigten Sparprogramm viele zu verunsichern. Eine konkrete sportliche Handschrift, wie es in die Zukunft gehen soll, ist noch kaum zu erkennen.
HCT hat einen Routinier und ein Talent an der Angel
Allerdings hat der HC Thurgau mit einem einzigen (wenn auch starken) Druck auf die Sparbremse auch nicht gleich jegliche Attraktivität verloren. So werden angeblich Oltens Verteidiger und Assistenz-Captain Cédric Hächler (30) sowie Winterthurs Flügelstürmer Robin Lekic (21) in Verbindung mit dem HCT gebracht.
Wechselt Verteidiger Cédric Hächler auf die kommende Saison hin vom EHC Olten zum HC Thurgau? Das könnte mehr als bloss ein Gerücht sein.
Marc Schumacher/Freshfocus
Bislang stehen erst ein Goalie (Galley), drei Verteidiger (Kühni, Janett, Villa) und sieben Stürmer (Döpfner, Etter, Hobi, Hollenstein, Jolliet, Nicolet und Stehli) in Thurgaus Kader für nächste Saison. Der Klub hat also noch immer die Möglichkeit, für 2024/25 eine bissige Mannschaft zu präsentieren. Und wer weiss, vielleicht gewinnt der HCT ja auch das Tauziehen um .