Vielleicht ist es an der Zeit endlich Markus Akerblom zu hinterfragen. Was die Mannschaft aktuell abliefert, basiert auf der Arbeit des Trainers.
Bestes Beispiel: man nimmt 21 Sekunden vor Schluss – notabene nachdem das 3:1 gefallen ist ein Timeout. Ebenso werden Spieler wie Bengtsson, etc., auf Teufel komm raus forciert, obwohl diese entweder nicht bei Kräften sind oder aber mindestens einen sehr schlechten Tag haben.
Die einzige Massnahme die Akerblom tätigt, wenn die Situation schwierig ist, bzw. der HCT im Rückstand ist, er formiert die Linien neu und stellt auf drei Reihen um. Dabei müssen jedoch nie die schlechten Spieler im Match oder die Spieler mit einer Minusbilanz «bänkeln», sondern Spieler aus der dritten oder vierten Reihe, bei welchen wenigstens der Einsatz stimmt.

Kein Spieler hat sich unter Akerblom verbessert…

Ebenso hätte man mit Garlent und Bengtsson theoretisch bessere Ausländer als mit Pelletier und Elo… aber eine Verbesserung ist auch dort nicht in Sicht.
Es scheint, als bringe Akerblom kein Coaching auf die Reihe.

Da scheint gute Arbeit im Hintergrund gemacht worden zu sein.

Auch wenn man wohl etwas tiefer in den Geldsäckel greifen musste, könnte die Strategie mit den neuen, teureren Ausländern aufgehen.
Bengtsson weiss, wo die Tore in den SL-Stadien stehen. Mit einem Punkteschnitt von 1.7 pro Spiel gehörte er zu den Top-Shots der vergangenen Saison. Auch in der Ligaquali gegen Ajoie machte er eine gute Figur. Mit 28 Jahren ist er sicherlich noch nicht am Zenit seiner Karriere angekommen und möchte sich für höhere Aufgaben empfehlen.

Die DEL 2 ist in etwa mit der SL zu vergleichen. Daher darf man einige Erwartungen an Garlent haben. Es ist zu hoffen, dass der Fitnesszustand von Garlent um einiges besser ist, als jener seinerzeit von Darcy Murphy, welcher ebenfalls von den Lausitzer Füchsen gekommen ist.

Einem Stoffel trauere ich nicht nach. Viel Talent, jedoch unmotivierte Leistungen bei den Rockets, als er von Lugano aussortiert worden ist. Ich sehe beim HCT lieber etwas weniger talentierte Chrampfer als Schönwetterspieler.

Mit dem jetzigen Kader liegt eine Top 4-Platzierung wieder drin. Die Liga scheint eher ausgeglichener geworden zu sein. Chaux ist sicherlich wieder Favorit, Visp eine Wundertüte und Olten muss sich zuerst neu definieren bzw. einem Rebuilt unterziehen. Basel und Winti haben sich sicherlich eher verstärkt, sollten aber vom HCT hinter sich gelassen werden.

Nun, so schnell schiessen die Preussen nicht – früh verpflichtet heisst nicht zwingend gut! Ein Spieler aus der kanadischen Universitäts-Liga, welcher in den letzten beiden Saisons lediglich total 61 Spiele absolviert und dabei 66 Punkte erzielt hat, erachte ich nicht als Bomben-Transfer. Dies wird kaum die Rolex auf dem Transferwühltisch sein. Auch die weiteren Winti-Transfers sind mehr Kaderfüller als Perspektivspieler.

Auch wenn uns einige Leistungsträger (Loosli, Parati, Forrer, Adam, etc.) verlassen haben, habe ich keine Angst, dass wir nächste Saison keine schlagkräftige Truppe in grün-weiss-gelb sehen werden. Der HCT hat viele junge Spieler unter Vertrag, welche einerseits bereits eine gewisse Erfahrung vorweisen und sich andererseits weiterhin stark entwickeln können und von Saison zu Saison besser werden.

Wir haben ein Torhüterpaar, welches SL-Erfahrung aufweist und sicherlich zur besseren Hälfte der SL-Torhüter gehört. Wir haben vier gestandene Verteidiger im Kader und bei den 12 Stürmern ist noch einiges an Entwicklungs-Potential vorhanden.

Fakt ist, dass die Imports in der neuen Saison performen und ein Upgrade zu Pelletier und Elo sein müssen… jedoch können diese auch noch im Juni oder Juli verpflichtet werden.

Natürlich wissen wir alle, wo wir herkommen und dass das Gras nicht immer so grün war.
Jedoch sollte man sich von der HF-Quali nicht blenden lassen.

Der HCT hatte das Glück (des Tüchtigen), dass man im VL auf einen Gegner traf, welcher die ganze Saison unter den eigenen Erwartungen geblieben ist und mit internen Problemen (Ausländer, etc.) gekämpft hat. Gegen Langenthal und Basel wäre der HF definitiv schwieriger geworden.

Die Mannschaft hat immer vorbildlich gekämpft, ist als Mannschaft aufgetreten und hat in den meisten Spielen grosse Freude gemacht.
Und trotzdem ist es ärgerlich im HF nach fünf Spielen auszuscheiden. Mit einem besseren Powerplay wäre Spiel 4 gewonnen worden und wir könnten morgen nochmals in eine (ausverkaufte) Gütti pilgern.
Das PP und das Boxplay sind nun Mal Sache des Trainers.

Der HCT hat aktuell viele junge z.T. sehr taltentierte Spieler, die noch viel Freude machen könnten.
Aus purer Angst reduzierte man jedoch in Spielen gegen Winti oder die Rockets auf 3 Linien und forcierte immer wieder die Ausländer bzw. die gleichen Spieler anstatt den Spielern in der vierten Linie Vertrauen zu schenken.

Wirkliche Fortschritte gegenüber dem letzten Jahr sind praktisch bei keinem Spieler auszumachen. Und genau dies wäre für den HCT besonders wichtig, wenn ein Trainer die Spieler fördern und weiterbringen könnte.

Trotz des grundsätzlichen Erfolges, sind das Erreichte und die Hintergründe kritisch zu hinterfragen.

Aus und vorbei…

Mit einem Coaching, welches den Namen wirklich verdient hätte, wäre definitiv mehr möglich gewesen. Powerplay grottenschlecht und Boxplay unterirdisch. Was man während der Regular Saison nicht lernt, kann man in den Playoffs erst recht nicht. Zudem hat sich der Coach an den Strohhalm der arrivierten Spieler gehalten und diese massiv überforciert anstatt sie für die gemachten Fehler zu rügen. Leistungskultur ist für Akerblom ein Fremdwort.

Solange sich das Team selbst coachen kann, funktioniert es. Mit Akerblom an der Bande kommt der HCT nicht weiter.

Zwei neue Imports sind Pflicht.
Elo wird seit Jahren von Saison zu Saison schlechter. Dies hätte den Verantwortlichen des HCT bereits vor der Verpflichtung auffallen sollen. In der Saison 16/17 erzielte er bei den Tigers 0.7 Punkte pro Game, in den darauffolgenden Saisons noch 0.65 Punkte. Bei Langenthal das Gleiche… zuerst 1.1 Punkte pro Spiel, in der folgenden Saison nur noch 0.8 Punkte.
Ausser einem grundsätzlich guten Schuss bringt Elo keine weiteren Skills mit, welche von einem Ausländer erwartet werden dürfen. Vom Spiel scheint er überfordert zu sein, den Körper setzt er gar nicht ein und ein Kampfwille ist nicht ersichtlich. Einen Grossteil der Punkte beim HCT machte Elo im Powerplay, in welchem er jeweils Raum und Zeit vorfand. Bei 5:5 war er den Anforderungen an einen Ausländer unwürdig.

Bei Pelletier ist wenigstens der (körperliche) Einsatz ersichtlich. Aber auch bei ihm sind die Statistiken rückläufig und er ist bereits in einem Alter, in welchem die Skills nicht mehr besser werden. Der Einsatz war immer vorbildlich, daran gibt es nicht zu bemängeln. Wenn der HCT jedoch vorwärtskommen möchte, braucht es eine Veränderung.

Deshalb, zwei aufstrebende junge Ausländer im Alter von 22 bis 28 Jahren verpflichten, lieber Nordamerikaner als Skandinavier.