Leserbrief aus der heutigen Thurgauer Zeitung:

Es war schon andeutungsweise zu lesen, dass der Abgang von Vizepräsident Cäsar Müller einen grösseren Abfluss von Sponsorengeldern für den für den HCT zur Folge haben könnte. Nun ist durchgesickert, dass Cäsar Müller sein Sponsoring in sechstelliger Höhe per sofort eingestellt hat. Da muss noch viel mehr Geschirr zerschlagen worden sein, hatte Cäsar Müller doch einen finanziellen Ausstieg in Raten geplant.

Warum wurde der lange bekannte Ausstieg des Platin-Sponsors Müller Recycling nicht kommuniziert? Bis vor wenigen Tagen war das Logo noch auf der Homepage des HCT abgebildet. Fällt es dem HCT also doch schwerer als angenommen, den Ausstieg des «unbeliebten» Cäsar Müller zu verkünden? Fakt ist, dass Cäsar Müller nicht nur ein Hauptsponsor war, sondern mit seinen Kontakten im Thurgau etliche Freunde und Geschäftspartner für ein Engagement beim HCT gewinnen konnte.

Man kann das Geheimhalten von Müller’s Ausstieg nur so deuten, dass der HCT Angst davor hatte, weitere namhafte Sponsoren zu verlieren, konkret jene die Cäsar Müller gut gesinnt sind. Doch wie sieht das in einem Jahr aus? Der HCT läuft Gefahr, 2025 deutlich mehr an Sponsorengeldern zu verlieren. Dies alles nur, weil man es offensichtlich mit Cäsar Müller verscherzt hat. Allen voran stehen jetzt Thomas Müller und der Geschäftsführer Christian Bannwart in der Verantwortung. Schaffen Sie es in den nächsten Monaten, den drohenden Abfluss von Sponsoren abzuwenden oder gelingt es Ihnen gar neue Sponsoren zu generieren?

Diese Leute müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, mit Cäsar Müller etwas gar nonchalant umgegangen zu sein und die Auswirkungen unterschätzt zu haben. Als HCT-Fan möchte ich einen kämpferischen HCT auf dem Eis sehen und Spieler, die den Löwen nicht nur auf der Brust, sondern auch im Herzen tragen. Ich möchte ein Team sehen, das im Mittelfeld der Swiss League mitspielen und auch einmal in den Playoff-Halbfinal vorstossen kann.

Ich bin zuversichtlich, dass der HCT auch in der Saison 2023/24 ein schlagkräftiges Team stellt. Doch wie lange kann sich der HCT bei dieser Ausgangslage noch ein konkurrenzfähiges Team leisten?

Hallo Remo.

Finde deine Beiträge immer toll weil sie informativ sind, auch anecken und Probleme ansprechen.
Solche Fans brauchts auch beim HCT. Du weist das wir diesbezüglich im gleichen Fahrwasser
segeln.

Es gab gestern schon den gleichen Leserbrief in der Frauenfelder Woche.

Was mich persönlich betrifft so muss ich einem beipflichten. Cäsi Müller war in der Fanszene äußerst beliebt
und wird es auch bleiben: Er war stets nahe auch an den Fans dran. Als Fan merkte man das dieser Herr die
DNA des HCT auch wirklich verkörpert hat. Ein Mensch wie damals ein Hinterberger Max.

Ich bin sehr überrascht das Sportchef Brändli eine doch ziemlich gute Truppe auf kommende Saison
zusammenstellen konnte. Wie wird das finanziert? Auf der Website wurden in vergangen Jahren stets neue
Sponsoringverträge und Verlängerungen publiziert. Dieses Jahr. Wo sind jene?

Und ja, Hockeyevent ist Hockeyevent. Gespielt wird auf dem Eis. Irgendwann genug LAS VEGAS.

Danke grüner Zeuge, same to you!

Der Verlust wird sich dann Ende Saison zeigen...Wie man sieht, sind gleich drei (!!)Platin-Sponsoren weggefallen (wobei ein Downgrade auf Gold).

Wie man nun liest (und auch hört) ist der nächste "Exodus" dann allerdings auf die übernächste Saison zu befürchten, wenn viele Sponsoring-Verträge auslaufen (z.b. 2-Jahres-Verträge).

Es ist zu befürchten, dass operative Verluste dann mit der Kapitalerhöhung gedeckt werden...Die war bzw. .ist aber als langfristige/nachhaltige Reserven geplant worden, was auch so kommuniziert worden ist.

Da werde ich dann genau hinschauen.

Unserem Kader fehlt aus meiner Sicht noch klar ein CH-Knipser (Rehak, Spiller, Milo oder Knellwolf).

Dieser wird unter den gegebenen Umständen wohl nicht mehr realisiert werden können, was sehr bedauernswert ist.

Ein anderer Input noch: Es kann nicht sein, dass Lehrlinge (wie meine Tochter) CHF 320.-- für ein Saisonabo. berappen müssen?!

Diese konsumieren ja wirklich immer und es gilt die Halle zu füllen, damit der Verein für Sponsoren attraktiv bleibt bzw. wird.

Ich hoffe, man versucht einen Sponsor dafür zu finden (z.b. Mac Donalds; wie früher beim Kids-Abo.).

Die TKB ist ja schon Sponsor bei den tollen Kids-Abos!!

Die Zuschauerzahlen sind für die (Aussen-)Wahrnehmung des Vereins aus meiner Sicht elementar wichtig!

TZ 16.8.24
Dringend gesucht: Torschützen für den HC Thurgau – gegen Aufsteiger Chur resultiert eine 1:3-Niederlage

Beim 1:3 im zweiten Testspiel gegen den EHC Chur trifft einzig Frédéric Jolliet für den HC Thurgau. Dem neuen Headcoach Anders Olsson steht bis zum Meisterschaftsstart Mitte September noch eine Menge Arbeit bevor. Derweil überraschten die Churer mit einem altbekannten Captain.

Den Geschmack des Siegens kennt der HC Thurgau unter Trainer Anders Olsson noch nicht. Auch im zweiten Testspiel am Freitagabend in Arosa resultierte für den Swiss-League-Klub eine Niederlage – ein 1:3 gegen den Aufsteiger EHC Chur. Dies, nach einem uninspirierten Auftritt der Leuen. Gut, dass am Samstag um 18.30 Uhr in den Bündner Bergen der unterklassige EHC Arosa aus der MyHockey League nächster Gegner des HCT sein wird. Vielleicht klappt es dann mit dem ersten Sieg für Olssons Team.

Ein Resultat ohne Wert? – Vielleicht doch nicht ganz

Das Resultat tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch. Die mitgereisten HC-Thurgau-Anhänger machten sich optisch und akustisch die ganze Partie über bemerkbar, feierten dabei aber eher das Sommergefühl in der prächtigen Bergwelt anstatt den Auftritt ihrer Mannschaft. Dies, während Churs Anhänger vorwiegend mit Abwesenheit glänzten, nur ab und zu an ein paar klatschenden Händen erkennbar waren. Und das, obwohl ihr Anreiseweg etwa zwei Stunden kürzer gewesen wäre.

Am Ende aber freuten sich die Churer Fans über einen Sieg gegen einen Ligakonkurrenten, der zwar nichts zählt, für das Selbstvertrauen aber durchaus eine positive Wirkung haben kann. Denn die Mannschaft des Trainerduos Reto Von Arx/Jan Von Arx beginnt die Saison bekanntlich ohne Ausländer – und deshalb mit wenig Kredit. Wobei ihre Kaderspieler wie der Lette Darels Dukurs (mit Schweizer Lizenz von Langnau) oder der ukrainisch-schweizerische Doppelbürger Denys Rubanik durchaus als ausländische Verstärkung betrachtet werden können.

Daran beisst sich auch Olsson die Zähne aus

Beim HC Thurgau steht Trainer Olsson vor der gleichen Herausforderung, an der sich schon seine Vorgänger die Zähne ausgebissen haben: Wer erzielt nur die Tore? Gegen Chur traf Frédéric Jolliet als einziger – zum 1:1 in der 27. Minute. Er war schon beim 3:4 n.V. gegen Fribourg Torschütze gewesen. Sonst tat sich beim HCT, der ohne den verletzten Kevin Etter antrat, niemand hervor.

Auch sind die beiden Schweden Daniel Ljunggren und David Lindquist noch nicht die gewünschten Vorbereiter. Im Tor hielt Mathieu Croce weitgehend tadellos. Die Churer – angeführt vom Ex-Frauenfelder Jan Zwissler als Captain – waren schlicht in besserer Spiellaune, kamen durch Dukurs, Josselin Dufey und Maurin Tosio zu drei verdienten Toren. Auch hatten sie in Niels Riesen einen starken Goalie.

Quelle: TG Zeitung
Ian Derungs zurück zum HC Thurgau?
Der HC Thurgau betonte zuletzt oft, dass die Kaderplanung zwar abgeschlossen sei, man aber offen für neue Spieler bleibe, sollte sich etwas Interessantes ergeben. Und angeblich laufen im Hintergrund schon grosse Bemühungen, um Ian Derungs in den Thurgau zurückzuholen. Alleine fehlt es noch am Geld. Der 24-jährige Stürmer ist zur Zeit beim EHC Biel unter Vertrag, wo er aber nach einer durchzogenen Saison 2023/24 und einer Ausleihe an den Ligakonkurrenten Zug wohl auch diesen Winter keine grosse Rolle mehr spielt. Eine Rückkehr zum HCT könnte sowohl für Derungs wie auch für den Swiss-League-Klub aus Weinfelden ein Gewinn sein. Die Thurgauer könnten einen ausgeprägten Torschützen bestens gebrauchen. Und Derungs könnte seine Karriere an jenem Ort neu lancieren, an dem er in der Saison 2021/22 einen kometenhaften Aufstieg erlebte. Mit 43 Toren und 27 Assists aus 61 Spielen mit dem HCT entzückte Ian Derungs vor drei Jahren an der Seite des Kanadiers Jonathan Ang die ganze Eishockey-Schweiz. (mat)

Das wär etwas

Ketzerische Frage: Wer soll Derungs "füttern"?

Hype um HC Thurgau: Die Dubai-Schoggi des Schweizer Eishockeys
Alle wollen den Erfolg, den der HC Thurgau hat. Seit nunmehr einem Monat sind die Ostschweizer unbesiegt und damit das Team der Stunde in der Swiss League. Das Rezept ist aussergewöhnlich, aber kein Geheimnis.

Matthias Hafen

Der HC Thurgau versüsst seinen Anhängern die Zeit bis zum Playoff mit reihenweise Siegen.

Mit acht Siegen in Serie ist der HC Thurgau der letzte Schrei in der Swiss League, der zweithöchsten Eishockeyliga der Schweiz. Keine andere Mannschaft ist besser in Form – nicht einmal die vor ihnen klassierten Spitzenteams Basel und La Chaux-de-Fonds. Seit genau einem Monat geht der HCT stets als Sieger vom Eis, selbst gegen deutlich stärker eingeschätzte Kontrahenten. Und das, obwohl die Thurgauer auf diese Saison hin auf die Sparbremse gedrückt haben.

Vor dem Auswärtsspiel am Dienstag um 20.00 Uhr bei den GCK Lions liegen sie auf Platz drei der Tabelle. Tendenz steigend. Was sind die Gründe, die den HC Thurgau derzeit so speziell und erfolgreich machen wie die Dubai-Schokolade?

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Trainer Olsson ist das Engelshaar
Das Team ist die Pistaziencreme
Sportchef Brändli ist der Schokoladenmantel

Trainer Olsson ist das Engelshaar
Die speziellste Zutat im Erfolgsrezept des HC Thurgau ist der neue Cheftrainer Anders Olsson. Der 49-jährige Schwede und Nachfolger seines Landsmanns Markus Åkerblom verkörpert das sogenannte Engelshaar, die Kadayif-Fäden, in der Dubai-Schoggi. Zusammen mit seinen Assistenten Mauro Lorenz und Axel Feichter bringt er neue, teils ausgefallene Ideen in die Mannschaftskabine. Sein Trainerbüro dient als Bibliothek, die für alle Spieler offensteht. Darin stehen Bücher, die grösstenteils einen Sport-nahen Inhalt haben, aber auch Werke der Weltliteratur.

Olsson motiviert seine Spieler zu Vorträgen vor versammelter Mannschaft über Podcasts, die sie sich angehört haben. «Es ist wichtig, dass wir in der Garderobe nicht die ganze Zeit über Eishockey sprechen. Wir müssen auch über das Leben sprechen», sagt er.

Das Team ist die Pistaziencreme
Headcoach Anders Olsson entwickelt den hochgelobten Mannschaftsgeist des HC Thurgau auch auf dem Eis weiter. Weil der Trainer seinen Schützlingen mehr Freiheiten gibt als seine Vorgänger, fühlen sich die Spieler wohler denn je. Die Umstellung auf mehr Eigenverantwortung brauchte zwar ihre Zeit. Aber mittlerweile haben sich die HCT-Akteure damit arrangiert und zahlen es ihrem Trainer mit erfolgreichen Auftritten zurück.

Trotz mehr Freiheiten sind Thurgaus Eishockeyaner an strikte Leitplanken gebunden. Nach einer Verletzung oder Krankheit schafft es nur in die Aufstellung zurück, wer Olssons Fitnesstest besteht. Und die Linienwechsel im Spiel sind klar getaktet, schneller als bei der Konkurrenz. Olsson sagt: «Wir haben nicht die gleiche Qualität im Kader wie die Spitzenteams der Liga. Deshalb müssen wir sie mit den Details besiegen.»

Sportchef Brändli ist der Schokoladenmantel
Patrick Brändli, einst selber Spieler beim HC Thurgau, kümmert sich nun um die sportlichen Belange.

Der aktuelle Erfolg des HC Thurgau – es handelt sich um die zweitlängste Siegesserie der Klubgeschichte – wurde auch begünstigt durch die Lehren, die die sportliche Führung um Sportchef Patrick Brändli aus der Vergangenheit gezogen hat. Die Arbeit abseits des Eises ummantelt die grüne Füllung und macht aus dem Ganzen erst die spezielle Dubai-Schokolade.

So etwa wurde die Gunst der Stunde genutzt, um den beim EHC Biel nicht mehr glücklichen Stürmer Ian Derungs nachträglich zu verpflichten und in den Thurgau zurückzuholen. Auch Stürmer Dominik Binias, der sich bei Fribourg noch nicht durchsetzen konnte, blüht als Leihspieler beim HCT auf. Sie sind zwei wichtige Faktoren des aktuellen Erfolgs.

Nicht zuletzt halfen das schnelle Handeln und die guten Kontakte nach Daniel Ljunggrens Verletzung. Dadurch stand mit Sebastian Benker für neun Spiele sofort ein Ersatzausländer zur Stelle. Ein Transfer, der den HC Thurgau in einer schwierigen Situation massgeblich stabilisiert hat. Zur etwa gleichen Zeit hatte Ligakonkurrent Winterthur dasselbe Problem, ersetzte seinen verletzten Kanadier Brett Neumann aber nicht und verlor in der Tabelle prompt an Boden.

Die rasche Verpflichtung des Schweden Sebastian Benker als vorübergehender Ersatzausländer war ein wichtiger Schachzug des HCT.

Fragt sich nun: Wie gut ist diese Thurgauer Dubai-Schokolade wirklich? Spitzenklasse ist der HCT nicht. Dafür sind die jüngsten Auftritte zu fehlerhaft, der Erfolg der Mannschaft teils auch glücklich und zufällig. Doch der Genuss ist da, wenn man diesen HC Thurgau spielen sieht.

Dass Olssons Equipe auch noch die längste Erfolgsserie der Klubgeschichte (12 Siege in der Saison 1996/97) egalisieren wird, ist nicht ausgeschlossen. Der Hype aber wird irgendwann ein Ende haben – sowohl um diesen HCT wie auch um die Dubai-Schokolade. Im Eishockey steht die grosse Herausforderung erst im Frühjahr mit dem Playoff an und nicht schon im Spätherbst. Auf jeden Fall aber versüsst der aktuelle Erfolg die Zeit bis dahin.

Hat jemand ein Blick+ Abo? Falls ja, bitte Bericht über die Swiss League posten. Danke.

Leider nein.....das erste mal, das ich das bereue....

Zitat von monster im Beitrag #234

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Hat jemand ein Blick+ Abo? Falls ja, bitte Bericht über die Swiss League posten. Danke.

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Ja da gebe ich Dir zu 100% recht Möhl, die Berichte von Matthias Hafen sind absolut top und man spürt sein Herzblut für den HCT, bitte weiter so!! -> Auch ist er durchaus kritisch; beispielsweise schaut er auch genau hin (Geschehnisse im VR etc.), das finde ich top, congrat!

Betreffend Blick....Sagen alle und trotzdem ist der Blick die meistgelesene Zeitung..

....daher kann ich hier meine "Opferbereitschaft" für meinen HCT zeigen, da guckst Du:


1
Thurgau (Vormonat 4.)
Im Hockey-Guide des Fachmagazins «Slapshot» wurde den Thurgauern vor der Saison ein Absturz und lediglich der 7. Rang prognostiziert. Das Gegenteil ist der Fall – die Ostschweizer sind das Überraschungsteam der Liga, gewannen zuletzt 9 Spiele in Folge, kassieren die wenigsten Gegentore in der Liga und mischen munter an der Spitze mit. Trainer Anders Olsson, der letzte Saison mit Martigny auf peinliche Weise in letzter Sekunde noch die Playoff-Quali aus der Hand gegeben hat, macht einen Riesenjob und holt bei bescheidenen finanziellen Mitteln auf wundersame Weise das Maximum heraus.

2
Basel (2.)
Offensichtlich will die Mannschaft der Vereinsleitung zeigen, dass es ein Fehler war, keine Lizenz für den Aufstieg zu beantragen. Obwohl im Kader etwas Breite verloren ging, spielen die Basler eine beeindruckende Saison, duellieren sich mit La Chaux-de-Fonds um die Leaderposition. Und Liga-Topskorer Jakob Stukel füllt landauf, landab die Netze, in 18 Spielen sammelte er 28 Skorerpunkte (13 Tore, 15 Assists). Inzwischen gibt es für den Kanadier auch Interessenten aus der National League, nach Blick-Informationen soll Kloten mit einer Verpflichtung liebäugeln.

3
La Chaux-de-Fonds (7.)
Nach zwei Meistertiteln in Folge gingen die Neuenburger den Saisonstart gemächlich an. Doch allmählich machen sie Ernst, von den letzten acht Spielen hat La Chaux-de-Fonds sechs gewonnen. Liegt auch daran, dass der neue kanadische Stürmer Steven Owre immer besser in Fahrt kommt. Zudem ist der Kader schlicht zu gut, um regelmässig Spiele zu verlieren. Wie ist es eigentlich möglich, dass der alles überragende Spielmacher Toms Andersons, Lette mit Schweizer Lizenz, keine zweite und echte Chance in der National League erhält? Gehört man mit 30 wirklich schon zum alten Eisen?


4
Sierre (3.)
Die ambitionierten Walliser haben sich in den Top 4 festgebissen, aber noch fehlt es ihnen an der Konstanz für mehr. Siege und Niederlagen wechseln sich in zu bunter Folge ab. Mit Josh Lawrence, Samuel Asselin und Léonardo Fuhrer stellt Sierre immerhin die gefährlichste Sturmlinie der Liga, alle Drei sind auf der Topskorerliste in den Top 6 klassiert. Immer mehr in den Vordergrund spielt sich auch der heimische Verteidiger Yonas Berthoud (22), der bereits 15 Skorerpunkte gesammelt hat.

5
Visp (5.)
Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen stimmt die Formkurve der Oberwalliser grundsätzlich. Trotzdem ist Zwischenrang 5 eigentlich zu wenig, gemessen an der Qualität des Kaders mit zahlreichen ehemaligen National-League-Spielern. Die Visper stehen vor der wichtigsten Phase der Meisterschaft – die kommenden Wochen werden zeigen, ob sie sich Richtung Spitze orientieren können oder den Anschluss verlieren und einmal mehr unter Wert geschlagen werden.

6
GCK Lions (8.)
So geschmiert wie letzte Saison läuft es dem ZSC-Farmteam nicht mehr. Was aber nicht überrascht, mit nur einem Ausländer (Jarno Kärki ist weiterhin verletzt und wird nicht ersetzt) und zahlreichen Talenten, die beim ZSC aushalfen, weil dort zuletzt teilweise Personalnot herrschte. Trainer Marco Bayer macht weiterhin einen herausragenden Job, denn sein junges Team ist ungefährdet auf Playoff-Kurs und aufstrebenden Spielern wie Alessandro Segafredo oder Daniel Olsson hat er das nötige Rüstzeug mitgegeben, sodass sie auch in der National League bereits erste Duftmarken setzen konnten.


7
Winterthur (6.)
Von den letzten zehn Spielen konnten sie lediglich drei gewinnen, die Winterthurer machen derzeit eine schwierige Phase durch. Zudem kommen die neuen ausländischen Stürmer Allan McShane und Brett Neumann bis jetzt nicht auf Touren, ihre Skorerwerte sind unterirdisch. Neumann, der verletzungsbedingt 12 Spiele verpasste, hat in 6 Matches noch keinen einzigen Skorerpunkt realisiert. Dafür entwickeln sich die jungen Hedlund, Lehmann, Lekic und Hornecker prächtig und tragen das Team bereits.

8
Chur (1.)
Nach einem sensationellen Saisonstart ist der mit vielen Jungen und ohne bestandene Ausländer operierende Aufsteiger auf dem Boden der Realität angekommen. Seit einem Monat hat Chur immer verloren und eine Niederlagenserie von 8 Spielen aneinandergereiht. Die Bündner sind aktuell das formschwächste Team der Liga. Doch so schlecht wie die Zahlen aussehen, performen die Churer nicht. Abgesehen von wenigen Ausnahmen spielten sie stets um die Punkte mit und könnten mit etwas mehr Abgebrühtheit und Wettkampfglück gut und gerne 8 bis 10 Punkte mehr auf dem Konto haben. Mit diesen wäre Chur locker auf Playoff-Kurs.

Bellinzona ist nicht erwähnenswert sondern einfach ein Aergernis, das hoffentlich bald wieder weg ist!!!!!

Aufstieg ist kein Tabu mehr: Der HC Thurgau darf ab sofort hoch hinaus

«Heute würden wir das Einreichen eines Aufstiegsgesuchs prüfen», sagt HC-Thurgau-CEO Christian Bannwart nach zehn Siegen aus den vergangenen elf Begegnungen. Den Realitätssinn haben die Ostschweizer deswegen nicht verloren. Vielmehr findet im Klub gerade ein Kulturwandel statt.

Auf dem Eis bodigt der HC Thurgau im Moment die ganze Swiss League. Die zehn Siege aus den letzten elf Spielen sorgen beim Tabellendritten nicht nur für eine Punkteschwemme und eine Kletterpartie inmitten der Spitzenplätze. In der Klubführung wagt man sich jetzt sogar an die ganz heissen Kartoffeln heran. Was vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre, wird bei den Verantwortlichen nun zum Thema: der Aufstieg.

Denn so erfolgreich der HC Thurgau in dieser Saison auch spielen wird: Der Kampf um die Promotion in die National League wird ihm auf jeden Fall verwehrt bleiben. Dafür hätten die Ostschweizer bis Ende Oktober für 20’000 Franken ein offizielles Aufstiegsgesuch stellen müssen, was beim HCT, der sich budgetmässig auf Platz sechs der Liga sieht, bislang auch aus Kostengründen kein Thema gewesen war.

Gut gebrüllt Leuen – «wir sind wieder wer»

Christian Bannwart, Geschäftsführer des HC Thurgau, sagt bei aller Euphorie: «Wir wissen, wo wir herkommen und wie schnell es im Sport auch andere Zeiten geben kann.»

Doch angestossen vom «verrückten Professor» an der Bande, Headcoach Anders Olsson, und seiner ambitionierten, erfolgreichen Mannschaft findet im HC Thurgau gerade ein Kulturwandel statt. Ein neues Selbstbewusstsein löst die notorische Zurückhaltung ab. Mit der jüngsten Erfolgsserie im Rücken und einem begeisternden Eishockeyteam vor sich sagt Geschäftsführer Christian Bannwart: «Heute würden wir ein Aufstiegsgesuch konkreter thematisieren, sprich, eine Einreichung prüfen und zumindest einmal unter die Lupe nehmen, was alles dazu gehört.» Das sei man der Mannschaft und allen rund um den Klub schuldig.

Konkret, so Bannwart, würde man vielleicht prüfen, ob allfällige Aufstiegsspiele gegen den Letzten der National League an einem anderen Ort durchgeführt werden könnten als in der Weinfelder Güttingersreuti, die – wie übrigens der ganze Klub – den Anforderungen in kaum einem Punkt entspricht. «Das heisst aber nicht, dass man dann auch ein Aufstiegsgesuch einreichen würde», sagt der CEO.

An den Thurgauer Werten wird nicht gerüttelt
Der Realitätssinn ist den Thurgauern nach neun Siegen in Serie nicht abhanden gekommen. «Wir wissen, wo wir herkommen und wie schnell es im Sport auch andere Zeiten geben kann», so Christian Bannwart. Da blitzt sie wieder auf, die Zurückhaltung. Oder ist es die Angst vor der eigenen Courage? «Wir leben die thurgauischen Werte», sagt der Geschäftsführer. Dazu gehörten die Vorsicht und eine gesunde Portion Bescheidenheit. «Wir dürfen uns jetzt nicht von den Emotionen verleiten lassen. Wenn man zu emotional wird, gibt’s keine rationalen Entscheide mehr.»

Trotzdem ist der angestossene Kulturwandel beim HC Thurgau mehr als ein Gebrüll aus der Swiss League, die zwar sportlich überzeugt, aber dringend wieder mehr Aufmerksamkeit und Popularität braucht. Thurgaus Herantasten an einen Aufstieg ist ernst zu nehmen. Auch wenn das noch Zukunftsmusik ist und CEO Bannwart festhält, dass man einen Aufstieg nur mit den vorhandenen Mitteln anstreben würde. Die Mannschaft um Captain Dominic Hobi führt allen Zweiflern vor Augen, was im Sport auch mit bescheidenen Mitteln möglich ist.

Zuschauerzahlen hinken dem Erfolg hinterher
Das aktuelle Zwischenhoch des HC Thurgau ist ein Beweis dafür, dass die Swiss League lebt. Landauf landab wird über die Leuen berichtet. Ein gestärktes Selbstbewusstsein strahlt eben Zuversicht aus, Erfolg, Begeisterung. Nur in der Heimat ist der Funken noch nicht richtig gesprungen. Zwar ist der Leuchtturm des Thurgauer Mannschaftssports in aller Munde, doch die Zuschauerzahlen sind gemessen am sportlichen Erfolg bescheiden. 1408 Leute pilgern durchschnittlich in die «Gütti», um den HCT zu sehen. Das sind 83 mehr als vergangene Saison.

Wohl auch deshalb verfolgen die Thurgauer ihre Aufstiegsgedanken noch nicht mit letzter Konsequenz. Aber der Kulturwandel innerhalb des Klubs könnte die Initialzündung sein – auch im Umfeld – für eine Zukunft mit Titelambitionen, Stadionprojekt und irgendwann sogar einem Aufstiegsgesuch.

Solange nicht ein Stadionprojekt vorliegt ist es müssig über einen Aufstieg sprechen zu wollen. Die Gütti, wenn auch für viele Kult, ist meiner Meinung nach auch ein Grund warum trotz Erfolg nicht mehr Zuschauer kommen. Die Halle entspricht nicht mehr den (gestiegenen?) Ansprüchen der Zuschauer.

HC-Thurgau-Präsident Müller: «Diese Saison macht Lust auf mehr, aber die Gütti hindert uns»
Der Höhenflug des HC Thurgau birgt sowohl Chancen wie auch neue Hürden für den HC Thurgau. Das sagt Klubpräsident Thomas Müller im Interview. In den Fokus gerät unter anderem die Weinfelder Güttingersreuti, das Heimstadion des HC Thurgau.

Vor dem Heimspiel am Freitag um 19.45 Uhr gegen Visp grüsst der HC Thurgau von Platz drei der Swiss League. Damit übertrifft er bislang alle Erwartungen in dieser Saison.


Thomas Müller, wie erklären Sie sich den aktuellen Erfolg des HC Thurgau?

Thomas Müller: Ein wichtiger Grundstein dafür ist die respektvolle, zielorientierte Kultur, die wir innerhalb des Klubs auf allen Stufen pflegen. Wir haben in allen Bereichen gute Leute, die selbstständig und erfolgreich arbeiten. Das überträgt sich dann auf die Mannschaft. Man merkt, dass sich die Spieler hier wohl fühlen.


Wie weit geht es nun aufwärts mit dem HCT?

Der Erfolg im Sport ist nicht planbar. Deshalb sollten wir weiterhin Demut zeigen. Zumal die Mannschaft gemessen am Budget derzeit überperformt in der Liga. Aber mit Platz drei nach 28 Runden beweist sie auch, dass unser Erfolg kein Zufall ist. Deshalb können wir als HC Thurgau durchaus ein gewisses Selbstvertrauen an den Tag legen.


Das heisst?

Wir müssen uns nicht scheuen, auch etwas grösser zu denken. Das i-Tüpfelchen auf eine solche Saison wäre natürlich der Titelgewinn, wohlwissend dass es noch ein sehr weiter Weg ist dorthin. Aber unser Traum ist es, mit dem HC Thurgau Swiss-League-Champions zu werden.


Werden Sie da nicht geblendet vom aktuellen Erfolg?

Wir schätzen die Situation schon richtig ein. Aber die aktuelle Saison macht im ganzen Umfeld des Klubs Lust auf mehr. Und die Motivation ist von der Mannschaft bis zur Klubführung auf allen Ebenen vorhanden. Deshalb muss es unser Ziel im Verwaltungsrat sein, die Voraussetzungen zu schaffen, um auf diesem Niveau weiterzumachen.


Wie sieht diese strategische Arbeit konkret aus?

Wir sind dran, eine Vision auszuarbeiten – mit dem Ausblick auf 2030 bis 2035. Es ist kein Geheimnis, dass unser Heimstadion, die Weinfelder Güttingersreuti, dabei eine grosse Rolle spielt. Sie hindert uns derzeit mit den wenigen Sitzplätzen und den kaum vorhandenen VIP-Möglichkeiten, den Erfolg direkt auch in Einnahmen umzumünzen. Konkretes kann ich zu den Visionen aber noch nicht sagen.


Die Spieler des HC Thurgau wollen am Erfolg des Klubs teilhaben, was der HCT vor allem in den Vertragsverhandlungen zu spüren bekommt.


Um auch in Zukunft an der Swiss-League-Spitze mitzuspielen, braucht der HCT über kurz oder lang mehr Geld. Denn die Spieler wollen am Erfolg teilhaben.

Die Spieler machen ihren Job sehr gut. Entsprechend wird eine Lohnerhöhung erwartet. Und die haben sie auch verdient. Wir werden das Spielerbudget für die Saison 2025/26 deshalb leicht anheben, um eine gewisse Lohnerhöhung zu ermöglichen. Aber wir werden weiterhin nicht mit der grossen Kelle anrühren können. Das wollen wir auch gar nicht. Unser oberstes Gebot ist, dass wir immer alle Rechnungen bezahlen können.


Nach den Vertragsabschlüssen mit Kevin Kühni und Ian Derungs musste der HCT mit Devin Stehli und Gian Janett, die beide zu Olten wechseln, zwei schmerzhafte Niederlagen an der Transferfront einstecken. Ist der Klub noch nicht so weit, um sein Tafelsilber zusammenhalten zu können?

Es ist unser Los, dass wir den Erfolg primär mit Talenten suchen müssen, die wir weiterentwickeln. Das wird auch unser Los bleiben. Dazu gehört, dass andere Klubs uns Spieler abwerben, die wir weitergebracht haben. Bei den erwähnten, konkreten Offerten aus Olten konnten wir schlicht nicht mithalten.


Womit locken Sie denn Spieler in den Thurgau?

Unter der Ägide von Sportchef Patrick Brändli liegt unser Fokus auf einem Trainerteam, das Spieler ausbilden und fördern kann. Wir wollen Talenten eine gute Plattform bieten. Umso mehr freut mich die Unterschrift von Ian Derungs für gleich drei Jahre. Sie zeigt, dass wir trotz beschränktem Budget eine interessante Adresse sind in der Swiss League.