Mal schauen, wie sich die Sache entwickelt. Aber wieso nicht einfach Marbach langfristig installieren? Eine günstige Variante und sicherlich ein guter Trainer!
Nach sechs Niederlagen in Serie hat der HC Thurgau seinen Headcoach Alex Stein per sofort freigestellt. Bereits heute Abend im Auswärtsspiel gegen Leader Olten steht sein ehemaliger Assistent Emanuel Marbach an der Bande.
Von Markus Rutishauser
Der 41-jährige Deutsch-Kanadier muss nach knapp 50 Wochen Amtszeit seinen Arbeitsplatz an der Bande des Ostschweizer NLB-Clubs wieder räumen. Alex Stein hatte Anfang November 2011 den glück- und erfolgslosen Rolf Schrepfer beerbt. Und entgegen ersten Ankündigungen wurde Steins Vertrag frühzeitig für die Saison 2012/13 verlängert, obwohl er die Zielvorgabe (Top 8 und damit die Playoffs) verpasste.
Seit heute ist klar: Die Odyssee von Alex Stein geht weiter. Der HCT war bereits die siebte Trainerstation des Deutsch-Kanadiers in der Nationalliga B innerhalb von nur knapp zehn Jahren, allerdings erst die zweite als Headcoach. In Lausanne (2x), Basel und Visp (2x) arbeitete Stein jeweils als Assistenztrainer und nur in der Saison 2005/06 beim EHC Olten als Teamverantwortlicher. Nur einmal – beim deutschen Oberliga-Verein EHC Klostersee – blieb der Deutsch-Kanadier länger als eine Saison (2008-10). Vor seinem Engagement beim HCT war Stein sieben Monate lang ohne Trainerjob.
Schwung schnell verpufft Vom anfänglichen Schwung mit acht Punkten aus den ersten sieben Spielen unter seiner Führung ist bei den “Leuen” wenig zählbares geblieben. Die Playoffs wurden 2011/12 zum zweiten Mal deutlich verpasst. Und selbst in der aktuellen NLB-Qualifikation, nachdem das Kader mit seinen Wunsch-Ausländern Marco Charpentier und Brandon Dietrich sowie dem Topkeeper Pascal Caminada verstärkt wurde, fand der HCT unter Stein nicht den Weg in ruhigere Gewässer. Aufgrund des Kaders hatten die Leuen eine Klassierung zwischen Rang 5 und 8 als realistische Zielsetzung angesehen. Stattdessen droht ihnen jetzt erneut, frühzeitig den Anschluss an die Playoff-Plätze zu verlieren. Zehn Punkte Rückstand auf Platz 8 sind bereits eine ziemlich grosse Hypothek. Zudem bekundete die Mannschaft immer grössere Mühe mit dem Führungsstil ihres Trainers – auch auf dem Eis. So muss Stein auch die Niederlage vom Sonntag gegen La Chaux-de-Fonds mindestens teilweise auf seine Kappe nehmen, als er Keeper Caminada in einer 5:4-Überzahlsituation bei Bully vor dem gegnerischen Tor zu früh vom Eis beorderte, anstatt den Ausgang des Bullys abzuwarten. Prompt verlor der HCT dieses und kassierte das entscheidende 2:4.
Stein: “Kein Kommentar” Als Fazit der Amtszeit von Alex Stein in Weinfelden bleibt, dass er zu wenig aus der Mannschaft herausholen konnte beziehungsweise er sie spielerisch nicht entscheidend weiterentwickeln konnte. Der Headcoach wollte am Telefon keinen Kommentar zu seiner Entlassung abgeben. “Ich brauche jetzt zuerst einmal etwas Zeit, mich mit dem Entscheid und der neuen Situation auseinanderzusetzen”, betont der 41-Jährige. Er werde aber vorläufig noch im Thurgau bleiben und sich mit seinem Agenten besprechen.
ZitatDie Rückkehr des Emanuel Marbach Die Führung des HC Thurgau stand unter gewaltigem Druck. Nach dem Entscheid, sich vorzeitig von Headcoach Alex Stein (41) zu trennen, musste binnen eines Tages ein Nachfolger bestimmt werden. Die Wahl fiel auf den ehemaligen Frauenfelder Meistercoach Emanuel Marbach (44), der beim NLB-Club einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnete.
Von Markus Rutishauser
Der selbstständige Architekt ist in der Thurgauer Hockeyszene beileibe kein Unbekannter. Seinen grössten sportlichen Erfolg feierte der 44-Jährige als Headcoach des EHC Frauenfeld, mit dem er in der Saison 2008/09 die Schweizer Amateur-Meisterschaft (1. Liga) gewann. Der Thurgauer hat bereits NLB-Erfahrung sammeln können, zuerst als Assistenztrainer von Rolf Schrepfer beim HC Thurgau und anschliessend in gleicher Funktion von Alex Stein. Nach weniger als einem Monat Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Kanadier bat Marbach Anfang Dezember um die vorzeitige Vertragsauflösung. Mit der Wahl von Alex Stein hatten sich die Aufgabenverteilung und die Stellung des Assistenztrainers wesentlich verändert. Der neue Headcoach wollte alle Fäden selbst in den Händen halten. Marbach stellte sich deshalb die Frage, in welcher Form es seine Mitarbeit überhaupt noch brauche, und entschied sich gegen ein weiteres Engagement bei den Leuen. Gleichzeitig betonte er aber, dass es keine Probleme auf persönlicher Ebene zwischen ihm und Stein gegeben habe.
Intermezzo bei den Pikes Nach seiner erfolgreichen Trainerzeit beim EHC Frauenfeld, mit dem er nach dem Meistertitel ein Jahr später gleich nochmals den Gruppenfinal erreichte, wechselte er als Assistenztrainer zum HC Thurgau. Nach seinem vorzeitigen Abgang bei den Leuen sprang Marbach im Januar 2012 nochmals als “Feuerwehrmann” beim Erstligisten Pikes Oberthurgau ein, welcher mit Esa Siren und Tomas Pokorny nicht glücklich wurde. Mit den “Hechten” erreichte Marbach die Playoffs und scheiterte dort in fünf Spielen nur knapp am späteren Finalisten Bülach. Das Aus in den Viertelfinals genügte den Pikes nicht für eine Vertragsverlängerung. Zudem hatten Clubleitung und Trainer nicht in allen Bereichen denkungsgleiche Ansichten.
Herausforderung auf allen Ebenen Heute nun unterschrieb Emanuel Marbach beim HC Thurgau einen Vertrag als Headcoach bis zum Abschluss der NLB-Saison 2011/12. “Ich freue mich auf meine neue Aufgabe”, auch wenn diese in verschiedenen Bereichen sehr anspruchsvoll sein werde. Ohne den Rückhalt in seiner Familie hätte er die Herausforderung nicht annehmen können, betont Marbach. Zudem werde die neue Aufgabe beim HCT ein perfektes Zeitmanagement in seinem Architekturbüro erfordern.
In Olten nichts zu verlieren Der neue Trainer wird heute gleich ins kalte Wasser geworfen. Der HC Thurgau gastiert um 20 Uhr beim formstarken Olten, welches derzeit die NLB-Tabelle mit vier Punkten Vorsprung und einer Partie weniger auf dem Konto souverän anführt. Im ersten Duell hatte der HCT allerdings im Penaltyschiessen die Oberhand behalten. Platzt mit dem Trainerwechsel der gordische Knoten und beenden die Leuen unter Marbach die sechs Spiele umfassende Niederlagenserie? Wunder gibt es im Eishockey eher selten, aber zumindest eine kämpferisch einwandfreie Leistung darf von den Leuen erwartet werden. Assistiert wird Marbach heute vom verletzten Verteidiger Thomas Jaag. “Das ist allerdings nur eine kurzfristige Lösung”, betont der neue Headcoach. Danach müsse man sich diesbezüglich unbedingt Gedanken machen.
Wieder ein neuer Trainer beim HCTG? Warum? Wer hat denn diese Mannschaft "gebaut"? Wann diskutiert man endlich mal über den zwar umtriebsamen aber dennoch unglücklich agierenden Sportchef? Innerhalb der Mannschaft tut man dies bereits, vielleicht auch bald mal im Vorstand und bei den Sponsoren........Apropos Sponsoren.....nächste Saison sollen/wollen namhafte Sponsoren aussteigen, wie weiter.........
Meiner Meinung nach kann man sich glücklich schätzen, dass man mit unseren bescheidenen finanziellen Mitteln solch ein Kader zusammenstellen konnte! Dies spricht ganz klar für den Sportchef!!!
Ich bezweifle jedoch stark, dass Marbach die richtige Person auf dem Trainerposten ist... Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Finanziell lag wohl nicht mehr drin...
Für was diese Trainerentlassung? Glaubt der Verwaltungsrat wirklich an ein Happyend mit PO? Sicher, jetzt ist die Mannschaft gefordert und sei es, dass sie in den nächsten Spielen einfach eine gute Figur abgibt. Doch können all die vielen Stockfehler, die Unkonzentriertheiten oder die oft ungenauen Zuspiele wirklich mit einer Trainerentlassung behoben werden? Gibt es den grossen Zauber?
Statistisch gesehen bringen Trainerwechsel wenig. Eines ist aber sicher, irgendwo in der Gütti schwebt der Geist der ewigen Trainerentlassungen. Eigentlich will ich mich mit dieser Mentalität nicht anfreunden, aber sie ist leider hinzunehmen.
So es ist ende Oktober und die Saison kann schon wieder abgeschlossen und auf die nächste gehofft werden. Vielleicht erleben wir nächste Saison dann die beste Mannschafft seit Jahren. Schade für den Thurgau, und danke an alle treuen Fans die sich bemühen etwas zu bewegen und ihre Freizeit opfern.
Zitat von wegasch.... Innerhalb der Mannschaft tut man dies bereits, vielleicht auch bald mal im Vorstand und bei den Sponsoren........Apropos Sponsoren.....nächste Saison sollen/wollen namhafte Sponsoren aussteigen, wie weiter.........
Woher weisst du das? Oder sind das deine Vermutungen....?
Zitat von wegasch.......Apropos Sponsoren.....nächste Saison sollen/wollen namhafte Sponsoren aussteigen, wie weiter.........
...Namen und Quelle bitte, ansonsten Polemik, Verschwörungstheorien und Vermutungen bitte unterlassen und für sich behalten Hatten schon genug "Möchtegern"-Insider hier drin, deren "Prognosen" sich in Nachhinein in Luft auflösten...Dass es um den HCT nicht wirklich blendend bestellt ist, wissen wir ja auch ohne solche Coments und schon länger...
Zitat von monstergemäss sportfan.ch bleibt marbach bis ende saison
Gut so! Hat mir gestern ansatzweise ganz gut gefallen. Auch das Time Out beim Stand von 5:2 war gut, Marbach hat die Mannschaft nochmals wach gerüttelt. Ich bin für die Fortsetzung der Saison zuversichtlich - mit Marbach, mit viel Herz und Leidenschaft der Mannschaft und der Unterstützung der Fans in die Playoffs!